8 SO WEIT VON ZUHAUS / 9 UNVERFÜGBAR INTERLUDE

Los laufen, raus aus dem Luftschloss
Lass den Bus fahren wenn der Bus kommt.
Kein ich sollte, ich will, ich könnte, ich muss noch,
Aus dem Käfig ausbrechen, der sich um meine Luft schloss
Und ’ne Couch crashen, wenig reden, vieles aussprechen
Dir begegnen, wieder au-schecken
Ich zieh los, wie? Wo? Ohne Plan.
Folge den Flüssen von hoch oben ins Tal
Zurück zum Höhenzug rauf in die Schneegipfel
Neues Milieu tut gut, brauch mehr Aussicht, mehr Blickwinkel
Was mich verängstigt sind nicht Dinge
Der Baum ist ein Baum all die Erklärung’n nur Hilfsmittel,
Lauf bis mein Bauchweh endet, kann mich der Tränen nicht wehr‘n
Beine vom Gehen schwer, der Kopf ist gähnend leer
Leere ist Freiheit, Gold für die Seele wert
Du fragst wohin des Wegs, ich sag ich geh zum Meer

So weit von zuhaus

Schlafsack ist dicht gezurrt, das erste licht bricht durch,
Sammel mein Kram der Nebel lichtet und die Sicht ist gut
Was wiegt mein Bündel gerade? wo drückt der Schuh?
Wohin führt dieser Pfad hier? Werd wohl mein Glück versuchen
Es bleibt das alte Spiel: Entschluss, Konsequenz
Für mich richtig, auch wenn du’s für den Holzweg hälst
Such ich für Sünden Gnade? Nur vor mei’m Spiegelbild
Und das geht immer mit, egal wohin ich fliehen will
Daher bringt rennen nix, ne, ich hab keine Eile
Mag diesen Platz, gönn mir ne Rast für eine kleine Weile
Später: Luft knapp hör mich fluchen und begreif‘ dann doch
Klar wiegt der Rucksack schwer nur liegt das meist am Kopf
Ich atme tief ein, als wenn das schon die Seeluft wär
Du fragst wohin des Wegs, ich sag ich geh zum Meer
Und werf nen Stein ab, lass den Gedanken fall’n
Nicht immer einfach, wird besser, von Mal zu mal,

So weit von zuhaus

Brauch keinen Weg markiert, all das verwirrt mich bloß
Ich bin ein niemand hier, geschichtslos im Nirgendwo
Im Westen eh nicht mehr der, der ich im Osten schien
Es führt kein Weg nach Gestern der jetzt noch vor mir liegt.
Und wozu forschen was der Morgen für Sorgen birgt?
All das ist nichts was mich von diesem Ort aus vorwärts führt
Was ich brauch weiß ich auch nicht
Vielleicht hab ich Glück und verlauf mich.
Alles ist gut, so lang ich Hauptstraßen auslasse,
Einatmen, ausatmen, ankommen, auspacken,
Die Augen schließen, schon fällt das reden schwer.
Du fragst wohin des Wegs, ich sag ich geh zum Meer

So weit von zuhaus

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