7 DASS ES BESSER WIRD MIT SHANA SUPREME

Chaoze One
– Freitag, Gig in der Kleinstadt,
Zugabe rum und ich schiel Richtung Eingang.
Ich hab Bock aufn Schnaps und tanzen –
Vorher kurz vor die Tür, einer schaffts mich da abzufangen
– Steht gestützt auf Krücken wirkt ’n bisschen müde
Sagt, dass er nen Sinn sucht und deshalb meine Mucke höre
Ich sag ich kenn das gut – er lächelt froh
Der Kopf wird zum Gefängnishof
Und ich komm nicht aus der Versenkung hoch
Deshalb sind Abende wie der hier wie ’n Rettungsboot
Andre ertrag ich nur und hoffe auf Veränderung
Er lacht leise, sagt zweifelnd, „Ach Scheiße,
Deine Mucke war der Soundtrack für mein‘ Fenstersprung.“

Du bist frei dabei zu sein oder auszusteigen,
denn das entscheidest nur du
Sag, hast du noch ausreichend Zweifel oder brauchst du meine,
Glaub mir, ich weiß was du tust. Klar
Unsre zwei Leben halten anscheinend kaum Vergleichen,
Doch hätt ich einen freien Wunsch
Dann, dass diese Zeilen dir ein Ausweg sein könn
Und nicht Entfremdung und Furcht
Weil ich saß in eisigen Nächten in Schreib-Sessions
Über der heil’n Welt-Idylle meines klein’n Städtchens und
Schrieb mir die Wut hinaus, schrie’s in die Booth und rauf,
Auf die Bühne, Jugendhaus, nie nur für Applaus
Wörter spucken die passen – mir Gehör verschaffen,
Zustände zu ständig zu schwer im Magen
Und sieh lethargisch wurde trotzig über Nacht
Gib mir ’n Mikro und zwei Boxen und ich rotz dir’s vor den Latz.

Bitte gib uns mehr von der Wut und der Trauer,
dem Ekel, dem Schmerz und der Liebe
Wir sind nicht fertig, ergeben uns nicht
und wir werden auch nicht resignieren
Was glaubt ihr, wofür schreiben wir diese Musik?
Dafür, dass es besser wird

Shana Supreme
Die Frage bleibt, was kann man tun
in einer Welt, die vor die Hunde geht
In der Hass und Paranoia weiter ihre Runden drehen
In der alles, was man glaubte wieder einkracht
Wichser jubeln in Eintracht – Es war noch nie einfach,
Doch jetzt steht die Scheiße zum Hals
Immer mehr Seelen krank und einsam durch Leid und Gewalt.
Immer mehr Herzen vergiftet durch Fake-News von Rattenfängern
Verschnaufspausen werden kürzer und Schatten länger
Und da steht man als „Gutmensch“ und fragt:
„Was kann ich denn schon tun, was wurd‘ nicht schon gesagt?
Was kann helfen, gegen die Spirale aus Lügen und Likes?“
Ich stell mich wütend ans Mic!
Denn Musik ist meine Waffe, mein Motor mein Seelenheil
Vielleicht führen meine Texte dann bei dir zum Gegenteil
Das hab ich nicht in der Hand, hoffe doch ich geb‘ dir Kraft
Und wir teilen diese Leidenschaft

Bitte gib uns mehr von der Wut und der Trauer,
dem Ekel, dem Schmerz und der Liebe
Wir sind nicht fertig, ergeben uns nicht
und wir werden auch nicht resignieren
Was glaubt ihr, wofür schreiben wir diese Musik?
Dafür, dass es besser wird

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